Die Gelenke
Bereits im 5. Jh. v. Chr. wird der Begriff "Rheuma" von dem Universalgelehrten Emphedokles in seinem Gedicht Reinigungen erwähnt, knapp 700 Jahre später finden sich bereits ausführliche Beschreibungen, in denen der Name Arthritis (Gelenkentzündung) sowohl der Gicht als auch anderen rheumatischen Krankheitsbildern zugeordnet wird.
Heute werden rheumatische Beschwerden nach diagnostischen, therapeutischen und praktischen Gesichtspunkten eingeteilt. Sie kommen in allen sozialen Schichten, Berufs- und Altersgruppen vor und können sowohl Frauen wie Männer treffen.
Betroffene klagen häufig über Schmerzen, die als ziehend, bohrend, reißend und fließend beschrieben werden. Diese Beschwerden können auf verschiedene Gelenkerkrankungen aus dem Bereich des Bewegungssystems zurückgeführt werden.
Gesundes System
Insgesamt verfügt der Mensch über mehr als 100 Gelenke. An einem Gelenk treffen zwei oder mehrere Knochen zusammen.
Am beweglichen Gelenk unterscheidet man Gelenkflächen, die mit Gelenkknorpel überzogen sind. Dieser Knorpel ist eine bläulichweiße Substanz, die sich an den Enden der Knochen befindet und dafür sorgt, dass die Gelenke sich reibungslos bewegen können. Als biegsames Stützgewebe dient er wegen seiner hohen Elastizität als "Stoßdämpfer" zwischen den einzelnen Knochen. Außerdem sind die Gelenkflächen mit einer Gelenkkapsel umgeben. Die Innenschicht der Gelenkkapsel, die auch als Gelenkinnenhaut (Synovialis) bezeichnet wird, besteht aus lockerem, zellreichem Bindegewebe. Die Zellen der Gelenkinnenhaut produzieren die Gelenkschmiere (Synovia), die Reibung verhindert und so eine glatte Bewegung ermöglicht. Neben der Gelenkhöhle, einem spaltförmigen Raum, existieren an Gelenken noch zahlreiche Einrichtungen, wie Verstärkungsbänder zur Führung und Hemmung, Binnenbänder im inneren des Gelenkes und Zwischenscheiben.