Häufigkeit einer Depression
Die Hälfte aller Depressionen treten erstmals vor dem 40. Lebensjahr auf, nur jede zehnte nach dem 60. Lebensjahr. Der Häufigkeitsgipfel liegt in der Mitte des dritten Lebensjahrzehntes. Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer. Fünf Prozent der Bevölkerung in Deutschland erfüllen die Kriterien einer depressiven Störung, das entspricht ca. vier Millionen Menschen. Etwa jeder zehnte Bundesbürger erkrankt einmal oder mehrmals in seinem Leben an einer schweren depressiven Episode.
Der Unterschied zwischen den Geschlechtern wird wie folgt erklärt:
- Frauen werden als "depressiv" eingeordnet, da sie über ihre Ängste und Stimmungsschwankungen eher sprechen, während bei Männern oft organische Ursachen vermutet werden.
- Frauen sind in Zeiten mit großen Hormonschwankungen anfälliger für eine Depression, z.B. vor der Menstruation oder nach einer Geburt. Die Anfälligkeit scheint genetisch veranlagt zu sein und wird durch Umwelteinflüsse verstärkt.
Die bipolaren affektiven Störungen, in denen sich Phasen mit einer "niederdrückenden" Stimmung (depressive Phasen) und Phasen einer "Hochstimmung" (manische Phasen) abwechseln,beginnen oft im jungen Erwachsenenalter. Darüber hinaus treten im 5. Lebensjahrzehnt noch einmal vermehrt Neuerkrankungen auf.