Behandlungsmöglichkeiten einer Depression
Die wichtigsten Säulen der Behandlung einer Depression stellen die Behandlung mit Arzneimitteln, den sog. Antidepressiva, und die Psychotherapie dar, wobei oftmals beide Behandlungsformen kombiniert werden.
Antidepressiva sollen den Hirn-Stoffwechsel wieder ins Gleichgewicht bringen, die aus der Balance geratenen Botenstoffe normalisieren und die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen fördern.
Die Wirkstoffe besitzen in der Regel zwei Hauptwirkungskomponenten, wobei alle Substanzen über die stimmungsaufhellende Wirkung verfügen. Sie unterscheiden sich aber dadurch, dass sie entweder vorwiegend aktivieren (durch Aktivitäts- und Antriebssteigerung) oder vorwiegend dämpfen (dämpfende, angstlösende Wirkung) oder eher neutral wirken. Außerdem nimmt in der Regel die stimmungsaufhellende Komponente ab, je ausgeprägter die aktivierende oder dämpfende Komponente ist.
Obwohl Antidepressiva über verschiedene Wirkmechanismen verfügen, lässt sich leider nicht im Voraus sagen, welches Mittel bei welchem Patienten am Besten anspricht. Deshalb muss die Auswahl insbesondere des ersten Antidepressivums häufig der individuellen Erfahrung des behandelnden Arztes überlassen bleiben.
Im Rahmen einer psychotherapeutischen Behandlung wird zwischen dem verhaltenstherapeutischen und dem tiefenpsychologischen Ansatz unterschieden. Beim tiefenpsychologischen Ansatz sollen die Gründe für eine Depression in einem unbewussten inneren Konflikt liegen, der durch negative Erfahrungen, meist in der frühen Kindheit, entstanden ist. Die Behandlung soll diesen Konflikt sichtbar machen und dadurch auflösen. Psychotherapeutische Verfahren wie die kognitive Verhaltenstherapie zielen darauf ab, eingefahrene, negative Denkmuster aufzubrechen und neue Verhaltensweisen einzuüben.
Als weitere Optionen stehen zur Verfügung:
- die Elektrokrampftherapie
- die transkranielle Magnetstimulation
- der Schlafentzug
- die Lichttherapie
- die Ergotherapie ("Beschäftigungstherapie")
- die physikalische Therapie (wie Kneippsche Anwendungen, medizinische Bäder, Gymnastik, Sport, Spaziergänge)
- die kreative Therapie: Tanz-, Mal- oder Musiktherapie