Wie entsteht Bluthochdruck?

Nur bei wenigen Patienten wird der Bluthochdruck durch organische Ursachen, z.B. Nierenerkrankungen, Hormonstörungen oder Gefäßmißbildungen ausgelöst. In diesen Fällen liegt eine "sekundäre Hypertonie" vor.
Meistens läßt sich jedoch keine organische Ursache des Hochdrucks feststellen. Man spricht dann von "essentieller Hypertonie". An der Entstehung der essentiellen Hypertonie sind außer erblichen Faktoren bestimmte äußere Einflüsse, sogenannte Risikofaktoren, beteiligt.
Besonders große Bedeutung für die Entstehung des hohen Blutdrucks haben die Risikofaktoren:
- Übergewicht
- Erhöhter Alkoholkonsum
- Erhöhte Kochsalzaufnahme
- Bewegungsmangel
- Stress
Diese Risikofaktoren bestimmen direkt mit, wie hoch das Risiko eines Patienten ist, eine Hypertonie zu entwickeln.
Weitere Risikofaktoren für das Auftreten von Folgeerkrankungen des Herz-Kreislaufsystems sind:
- Rauchen
- Fettstoffwechselstörungen
- Erhöhte Blutzuckerwerte (Diabetes)
Bedingt durch alle diese Risikofaktoren werden Herz und Blutgefäße vermehrt belastet.
Wie macht sich ein erhöhter Blutdruck bemerkbar?
Ein erhöhter Blutdruck kann lange Zeit ohne Beschwerden verlaufen, ohne daß die Betroffenen etwas von ihrer Erkrankung bemerken. Ein Bluthochdruck wird daher oft erst bei einer Routineuntersuchung festgestellt. Typische Beschwerden wie Kopfschmerzen im Bereich des Hinterkopfes, Herzklopfen, Schweißausbrüche, Atemnot, Ohrensausen, Sehstörungen, Schwindel, Benommenheit und Schlaflosigkeit treten meist erst später auf.
Ein nicht behandelter dauernd erhöhter Blutdruck führt zu einer ständigen Überbelastung des Herzens, das fortwährend gegen den überhöhten Druck im Blutgefäßsystem anpumpen muß. Aus dieser Überbelastung entwickelt sich dann schließlich eine Herzmuskelschwäche.
Der hohe Blutdruck schädigt aber nicht nur das Herz selbst, sondern führt auch zu Veränderungen der Blutgefäßwände. Die dauernde Druckbelastung der Innenwände der Blutgefäße begünstigt die Einlagerung von Kalk und Fetten in die Gefäßwände. Falsche Ernährung und dadurch bedingte erhöhte Cholesterinwerte sowie Nikotin verstärken diesen Prozess. Schließlich kommt es zu einer vorzeitigen Gefäßverkalkung, der Arteriosklerose.
Die Arteriosklerose führt zu einer zunehmenden Verengung der Gefäße, so daß die Durchblutung verschlechtert und der Körper unzureichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Durch völligen Verschluß eines oder mehrerer Blutgefäße kann es zur totalen Unterbrechung der Blutversorgung und daraus folgend zu akutem Sauerstoffmangel eines Organs mit dauerhafter Schädigung, z.B. bei Herzinfarkt oder Schlaganfall, kommen. Die Folgen der Arteriosklerose machen sich im gesamten Körper, vor allem aber an Gehirn, Herz, Nieren sowie in den Beinen bemerkbar:
Im Gehirn kann es durch die Arteriosklerose der Hirngefäße zu Durchblutungsstörungen und Hirnblutung, d.h. zum sogenannten Schlaganfall, kommen.
Am Herzen löst die Gefäßverkalkung Angina pectoris (Brustenge), Herzinfarkt oder Herzmuskelschwäche aus.
An den Nieren führen arteriosklerotische Gefäßveränderungen zu Nierenfunktionsstörungen bis hin zum Nierenversagen.
In den Beinen können periphere Durchblutungsstörungen (Schaufensterkrankheit) bis hin zum allmählichen Absterben der Beine (Raucherbein) als Folge der arteriosklerotischen Gefäßveränderungen auftreten.
Um die dramatischen Folgen der Arteriosklerose zu verhindern, muß ein erhöhter Blutdruck normalisiert werden. Die Risikofaktoren müssen behandelt bzw. beseitigt werden.