Was ist Bluthochdruck (Hypertonie)?

Bluthochdruck1

Das Blut zirkuliert im Blutgefäßsystem und versorgt so alle Organe und Gewebe des Körpers mit Sauerstoff und Nährstoffen. Das Herz ist das Zentrum des Blutkreislaufs. Es pumpt das Blut mit jedem Herzschlag in die Adern. Durch diesen Pumpvorgang wird im gesamten Adersystem der Blutdruck erzeugt.

Die Höhe des Blutdrucks wird bestimmt durch die Stärke der Herztätigkeit sowie durch die Muskelspannung in den Wänden der Blutgefäße.

Der Körper ist im Tagesverlauf unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt, die eine veränderte Durchblutung der Organe und Gewebe erfordern. Um die Durchblutung diesen wechselnden Erfordernissen anpassen zu können, verfügt der Körper über Steuerungsmechanismen, durch die der Blutdruck erhöht oder gesenkt werden kann. Bei körperlicher Anstrengung, wenn die Durchblutung von Muskeln und Organen verstärkt werden muß, schlägt das Herz schneller, die Wandspannung der Blutgefäße in den weniger belasteten Organen erhöht sich und der Blutdruck steigt an. Auch Aufregung (Stress) führt zu einer Erhöhung des Blutdrucks. In Ruhephasen sinkt der Blutdruck wieder ab.

Zusätzlich ist der Blutdruck normalen tageszeitlichen Schwankungen unterworfen. Die höchsten Blutdruckwerte werden in den frühen Vormittags- und späten Nachmittagsstunden, die niedrigsten nachts erreicht.

Bei der Blutdruckmessung mit einem Blutdruckmeßgerät wird ein oberer höherer Wert, der systolische Blutdruckwert, und ein unterer niedrigerer Wert, der diastolische Blutdruckwert, angezeigt.Der obere systolische Blutdruckwert entsteht, wenn sich der Herzmuskel zusammenzieht und das Blut in die Schlagadern pumpt. Der untere diastolische Blutdruckwert zeigt den Druck an, der zwischen zwei Herzschlägen in den Adern herrscht, wenn sich das Herz entspannt und sich in dieser Ruhephase wieder mit Blut füllt. Während dieser Erschlaffungsphase herrscht im Blutgefäßsystem ein niedriger Druck.

Als "optimale Blutdruckwerte" bezeichnet man einen in Ruhe gemessenen oberen systolischen Wert, der unter 120 und einen unteren diastolischen Wert, der unter 80 liegt (Blutdruck unter 120/80).

Ein "normaler Blutdruck" liegt bei einem oberen Wert bis 130 und einem unteren Wert bis 85 vor (Blutdruck 130/85).Als "hochnormal" bzw."noch normal" sind obere systolische Werte zwischen 130 und 140 und untere diastolische Werte zwischen 85 und 90 (Blutdruck 130/85 bis 140/90) anzusehen.

Werden bei mindestens drei Blutdruckmessungen an zwei verschiedenen Tagen Blutdruckwerte festgestellt, die über dem Richtwert von 140/90 liegen, spricht man von Bluthochdruck (Hypertonie).

In der Bundesrepublik Deutschland sind ca. 12-15 Millionen Menschen von dieser Erkrankung betroffen. Etwa 5 Millionen wissen nicht, dass sie an Bluthochdruck leiden.