Acetylsalicylsäure
Der Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) hat vielseitige Eigenschaften. In hoher Dosierung kann er Schmerzen lindern, in geringer Dosierung kann er verhindern, dass sich Blutplättchen, nämlich die Thrombozyten, aneinander anlagern, verkleben und sogenannte Thromben bilden. Damit kann ASS die unerwünschte Blutgerinnung in den Gefäßen vermeiden.
Die Blutgerinnung wird durch ein kompliziertes System aus Blutbestandteilen und Botenstoffen aus dem Gewebe reguliert. Dabei spielen die Thrombozyten eine zentrale Rolle und haben eine wichtige Funktion für den Körper bei Verletzungen: Die Thrombozyten lagern sich zusammen und verschließen die Wunde von innen.
Während dieser Mechanismus den Körper bei Verletzungen optimal vor Blutverlust schützt, kann das Zusammenhaften von Thrombozyten in den Blutgefäßen lebensbedrohliche Konsequenzen haben:
Insbesondere in durch Arteriosklerose (siehe auch unter "Angina pectoris") verengten Blutgefäßen können sich die Thrombozyten aneinander lagern und Blutgerinnsel, die sog. Thromben, bilden. Diese können dann ein Blutgefäß von innen verstopfen. Das durch das Gefäß versorgte Gewebe wird dann nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und stirbt ab. Bleiben solche Thromben in den Blutgefäßen des Herzens oder des Gehirns hängen, so entstehen Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Zur Vorbeugung des Wiederauftretens eines Herzinfarktes sowie bei instabiler Angina pectoris wird häufig Acetylsalicylsäure (ASS) verabreicht. Man spricht bei ASS auch von einem "Blutverdünner", da er die Blutplättchen daran hindert, sich zusammen zu lagern und Blutgerinnsel zu bilden.